2. Zusammenhang zwischen dem Preis eines Produktes und dem Energieaufwand

Der Zusammenhang zwischen dem Preis eines Produktes und dem Energieaufwand. Daraus folgernd die Begründung der These, daß der Endpreis eines Produktes zu 100% Energie ist.

Wie im 1. Teil beschrieben, entsteht jedes Produkt aus Rohstoffen der Kategorie A unter Einsatz von Rohstoffen der Kategorie B, die als „Energie“ bezeichnet werden (wobei zu beachten ist, dass auch Energie in Produkte gewandelt werden können). Die Rohstoffe aus beiden Kategorien sind zunächst natürlich existent und damit preisfrei. Im Klartext: Jeder Mensch hat zunächst Anspruch auf kostenlosen Besitz dieser Rohstoffe.

Die Produkte werden zur Ware: Erst dann, wenn ein Mensch irgendetwas an menschlicher Arbeit hinzufügt, ist dieser Mensch berechtigt, einen Preis zu erheben und damit einen Naturstoff oder ein Produkt zur Ware umzuwandeln, die einen Tauschwert hat. Erst jetzt hat er das Recht, dieses Produkt nur dann abzugeben, wenn ein anderer Mensch mit Produkten eintauscht, die er ebenfalls mit Arbeit aufgewertet hat. Vorher sind alle natürlich vorkommenden Rohstoffe (auch Sonne, Wasser, Wind etc.) gratis und preisfrei zugänglich für jeden Menschen.

Erst jetzt entsteht ein Austausch von Waren gegen andere Waren.

Diese menschliche Arbeitskraft  oder Arbeitsleistung, die einen Rohstoff oder ein Produkt zur Ware umwandelt, indem ein Preis erhoben wird,  kann natürlich auch unbegründet oder schwer begründbar sein (z.B. ererbte oder angeblich zustehende Besitzansprüche auf den Boden, wo Rohstoffe zu finden sind, auch z.B. Erfindungen, die als Patent angemeldet sind usw.), das soll jetzt und hier nicht bewertet werden.

Grundrechte auf Gebiete können auch durch Arbeitsleistungen der Großväter erworben sein, Erfindungen – auch die mit hohem Preis ! – können und müssen auch als immaterielle Arbeitsleistung  definiert werden.

Grundthese also: Ein Produkt entsteht aus preisfreien Rohstoffen.

Eine Ware ist ein Produkt aus preisfreien Rohstoffen unter Zusatz von menschlicher Arbeitskraft, sie erhält nur damit einen Tauschwert oder einen Preis.

Der Tauschwert:

Jeder Tauschwert wird zum Preis, wenn Geld als Tauschmittel verwendet wird. Dieser Tauschwert oder Preis ist zunächst völlig frei vom Energieaufwand.

Er kann beliebig hoch sein, wenn das Produkt von anderen Menschen dringend gebraucht wird (z.B. das zu einem verdurstenden Menschen gebrachte Wasser oder ein sonstiges Produkt, das von einem Monopolisten hergestellt wird). Umgekehrt kann der Preis einer Ware auch beliebig klein sein, wenn zu viel angeboten wird und kein Bedarf entsteht.

Der Zusammenhang zwischen Preis und Energie: akkumulierte Energie.

Immer wenn Geld (oder Geldähnliches wie Gold) als Tauschwert hinzukommt, ist die zusätzliche Möglichkeit gegeben, dass der Austausch von Produkten nicht ganz direkt der Reproduktion (sofortiger Konsum) dient, sondern akkumuliert werden kann – meistens als Risikoabdeckung, Altersvorsorge ff.

Langfristig wird aber auch diese akkumulierte Energie irgendwann in Konsum (=Energieverbrauch) umgesetzt, es ist also ein Energieverbrauch (Bzw. Verbrauch von Energieinhalt), der nur zeitlich verschoben wird. Andernfalls wäre eine Akkumulation von Geld ja ohne Sinn.

Die moralische Frage, ob ein Mensch hierauf ein Recht hat, wird hier nicht gestellt!

Allerdings wird andererseits die Beantwortung diese Frage gerade durch die Verschleierung der Ermittlung des Energieinhaltes ja verhindert. Die neuartige Sichtweise in diesem Theorem kann positiv als Ermittlung der Wahrheit gesehen werden: persönliche Bereicherung soll zumindest als vielleicht unberechtigte Vorteilsnahme erkannt werden.

Neuer Aspekt: Die Konkurrenz der Produzenten und Verbraucher

In einem offenen Marktsystem, in dem mehrere Produzenten das gleiche Produkt anbieten und  verkaufen müssen und mindestens ein Verbraucher dieses Produkt braucht und dafür auch bezahlen will, ergibt sich jedoch sehr bald eine sehr interessante Angleichung: Jeder Produzent  wird seine Ware so billig wie möglich anbieten, um sie verkaufen zu können. Dabei wird jeder Produzent bereit sein, den Preis bis auf das Minimum herabzusetzen, mit dem er das gleiche Produkt wieder neu produzieren kann, unter der Bedingung natürlich, dass er selbst dabei nicht verhungert (denn dann wäre er ja nicht mehr dazu fähig, zu produzieren).

In der Praxis möchte  natürlich jeder Produzent  etwas mehr Gewinn haben, als nur den, damit er nicht verhungert! Alle möchten einen gewissen Lebensstandard führen, der jeweils gesellschaftlich normal ist. Dazu gehört ein bestimmter Konsum, dazu gehört aber auch, dass er selbst Kinder haben will, die wiederum ihn dann ernähren, wenn er alt ist. Der Preis eines Produktes, der unter marktwirtschaftlicher Konkurrenz entsteht, wird also bei einem Preis einpendeln, der ausreicht, dem Produzenten folgendes  zu ermöglichen:

  • Gute Lebensqualität JETZT
  • Aufzug von Kindern (und auch denen gutes Leben)
  • Vorsorge für das Alter.

Hinzu kommt eventuell anderes Begründbares, z.B. Risikovorsorge (Geldsparen), Rücklagen für den Neubau der Hilfsmittel, die er benutzt (Gebäude, Maschinen ff).

Wenn ein Produzent Mitarbeiter beschäftigt, werden auch diese ungefähr die gleiche Forderung stellen, der Preis (Lohn, Gehalt ff) dieser Mitarbeiter wird ungefähr der sein, der auch ihnen die genannten Möglichkeiten bietet, auf einer niedrigeren Basis zwar, aber mit ähnlichem Spektrum. Voraussetzung ist natürlich ein ungestörtes Sozialsystem besteht, in dem Jede/r Interesse daran hat, dass es auch weiter besteht. Es hat Zeiten gegeben, in denen Arbeiter verhungert sind oder durch Krieg zerstört wurde. Aber das soll hier noch nicht thematisiert werden.

Unter Beachtung all dieser Vorbedingungen hat also jedes Produkt, das in einem funktionierenden Sozialsystem unter der Konkurrenz verschiedener Anbieter entstanden ist,  einen Preis, der  aus einzelnen Anteilen besteht, die jeweils gut nachvollziehbar sind. Anbieter mit einem höheren Preis können ihre Produkte schlichtweg nicht verkaufen und scheiden aus („gehen Pleite“, wie man es nennt).

Anmerkung: es sind natürlich weitere Komponenten nennbar. Gerade bei Konsumwaren gibt es auch immaterielle Eigenschaften, wie z.B. durch Werbung produziertes „Image“ – auch das ist zumindest teilweise Energieaufwand, es gibt Qualität – also bessere Verarbeitung, das ist preiserhöhend, aber auch ein Mehraufwand – all das soll jetzt nicht beachtet werden, es soll vorerst nur Vergleichbares verglichen werden.

Das ist keine Ausschließung von der Regel!

Die allermeisten Produkte/Waren in dem seit Langem funktionierenden Wirtschaftssystem HEUTE sind sehr wohl vergleichbar.

Die Reduktion des Preises einer Ware auf den Energieinhalt:

Unter Beachtung der ersten Grundthese des Lef`schen Theorems:

Jedes Produkt ist ausschließlich entstanden aus Rohstoffen der Kategorien A und B

Und der 2. Grundthese

Ein Produkt wird zu einer Ware mit Preis, wenn ein Mensch irgendeine Leistung dazu beiträgt, und dieser Preis wird unter Konkurrenz auf das Minimum reduziert

kann jetzt eine 3.These formuliert werden:

Der Endpreis eines Produktes ist 100% Energie.

Die Begründung:

  • Alle Rohstoffe haben grundsätzlich keinen Preis, auch nicht die, die Energie genannt werden.
  • Alle Rohstoffe der Kategorie A werden erst durch menschliches Zutun zur Ware, dieses ist menschliche Energie.
  • Das bedeutet, dass Rohstoffe der Kategorie A keinen Anteil am Endpreis eines Produktes haben können.

(die Ausnahme, dass  Rohstoffe unbegründet als Ware verkauft werden, z.B. durch unberechtigte Besitzansprüche,  ist kein Widerspruch hierzu, soll hier aber vorerst unbeachtet bleiben!)

Bleiben also Rohstoffe der Kategorie B, die als „Energie“ bezeichnet werden und natürlich menschliche Energie. Energie aus Rohstoffen sind jedoch auch erst dann als „Energie“ nutzbar, wenn sie unter Beihilfe von menschlicher Leistung vom nicht nutzbaren Rohstoff zu Energiemittel umgewandelt sind. (Beispiele: Kohle, Gas, Öl ff müssen erst gefördert werden, ehe sie nutzbar sind, das ist bereits menschliche Arbeit, die unter Konkurrenz einen Minimalpreis bekommen hat)

Auch Sonnenenergie an sich ist sinnlos, wenn sie nicht irgendwie unter Zutun von Menschen nutzbar wird, alle Pflanzen (auch dann, wenn sie zunächst ohne Arbeit entstanden sind, müssen geerntet werden, Wind und Wasserkraft brauchen Umwandlungsmaschinen, Strom wird aus PV gewonnen usw.)

Schon jetzt wäre also der Satz bewiesen: Jedes Produkt ist 100% Energie.

Verwirrend ist jetzt vielleicht, dass der Mensch ja selbst ein Konglomerat aus Rohstoffen und Energie aus Rohstoffen und menschlicher Energie ist. In Teil 1 des Theorems ist dargelegt, wie auch „der Mensch an sich“ zurückführbar ist auf einzelne Produktionsschritte bzw. Zwischenprodukte, die ihrerseits  aus Rohstoffen entstanden sind und erst zum Produkt, dann zur Ware wurden. Auch Lebensmittel müssen mit menschlicher Arbeit produziert werden, erst Recht alle weiteren Dinge vom Haus bis zum Computer. In jedem einzelnen Schritt findet sich nichts Anderes als ein Zwischenprodukt aus Rohstoffen plus menschlicher Arbeit.

Wie im 1.Teil ausdrücklich gesagt: Immaterielle Arbeit oder Energie ist einerseits das Ziel dieser „Produktion“ von Menschen und gleichzeitig vorantreibende Leistung!

Auch vereinzelt durchaus vorkommende außerordentliche Geistesleistungen (Erfindungen, Ideen, Musik, Poesie fff), die nicht durch ein Mehr an investierter Leistung (Schulen, Unis ff) erklärbar sind, sind hierzu kein Widerspruch! Sie sind lediglich empirisch kalkulierbare Leistungen, sprich: Um solche Einzelleistungen zu erhalten muss rein statistisch einer größeren Anzahl von Menschen die Möglichkeit gegeben werden, um solche Einzelleistungen zu erhalten. Damit sind sie kein Widerspruch zur These.

Nicht anwendbar ist diese These nur bei folgenden Voraussetzungen:

  • Eine Ware ist von einem Monopolisten angeboten, der den Preis frei bestimmt.
  • Ein Rohstoff wird unbegründet zum Besitz erklärt und verkauft.

(Dazu können auch Staaten gezählt werden, Staatsbesitz ist prinzipiell nicht begründet, auch und erst Recht dann, wenn dieser Staat Rohstoffe besitzt, die andere Menschen außerhalb des Staates brauchen, z.B. Erdöl in Arabien)