3. Die Ermittlung oder Schätzung des Energieinhaltes auf einfache Weise über den Endpreis einer Ware

Da alle Industriestaaten der Welt schon lange nicht mehr genug eigene Energie herstellen können, sondern aus anderen Staaten Energie hinzukaufen, und da schon lange alle Staaten der Welt eine gemeinsame Preisbasis haben, sind inzwischen  Energiepreise bestimmbar, die weltweit gelten.

Diese Preise sind zwar von Zeit zu Zeit neu bestimmt oder erkämpft worden, auch gab oder gibt es Inflationsfolgen, aber in jeder jeweiligen Zeitspanne kann ein Durchschnittspreis für jede  Energieform  ermittelt werden, der geringfügig variiert (z.B. Kohle billiger als Erdöl), der aber recht gut benannt werden kann.

Da der Endpreis jedes Produktes zu 100% auf Energie zurückgeführt werden kann, ergibt sich also bei Produkten, die unter Konkurrenz entstanden bzw. produziert und angeboten sind, die Möglichkeit, vom Endpreis auf den Energieinhalt zu schließen, wenn der Energiepreis bekannt ist.

Realistische Verkürzung:

Am Einfachsten nachvollziehbar ist die These, wenn ein Produkt in möglichst kurzer Zeit entstanden ist, in der der Energiepreis auch relativ stabil war, also von der Idee über Herstellung der Gebäude und Maschinen bis zum Endprodukt in einem kurzen Zeitraum.

Ein sehr kurzer Zeitraum könnte für die Herstellung von Diesel aus Rapspflanzen angenommen werden: Ein Bauer kauft neue, gerade produzierte Maschinen, deren Preis  er anteilig (z.B. auf zehn Jahre verteilt) annimmt,  pflanzt Raps, erntet, presst Öl (der Verkauf des Abfalls Presskuchen kann und muss gesondert einbezogen werden) und verkauft das Öl.

Im Preis enthalten sind also ganz aktuelle Energiepreise in den Maschinen, ebenso für die Produkte, die alle beteiligten Menschen, er und seine ganze Familie mit Kindern und Eltern verbraucht haben, inklusive dem Wohnhaus (das er nicht rechnen wird, wenn es älter ist).

Der Preis ist also bis zum Verkauf des Öls (Biodiesel) nur Äquivalenz zum fossilen Energieverbrauch des Bauern und der Maschinen in diesem einen Jahr. Im Ergebnis MUSS der Biodiesel billiger sein, als der Erdöldiesel, mit dem dieser hergestellt worden ist, zumal ja in den Maschinen ein hoher Anteil von Kohleenergie steckt, die deutlich billiger, als Erdölenergie  ist.

Tatsächlich ist aber jeder Biodiesel teurer, als Erdöldiesel, also darf vermutet werden, dass in Biodiesel mehr Energieinhalt an fossiler Energie ist, also ist die Produktion Energieverschwendung. (Die Annahme, dass ein arbeitsloser Bauer auch Energie verbraucht, ist irrig – der Bauer könnte ja in dieser Zeit etwas Anderes produzieren).

Es kann aber auch ein längerer Zeitraum betrachtet werden: Dieser Zeitraum könnte auch 25 Jahre sein, z.B. von 1980 bis 2005, in dieser Zeit war der Energiepreis (Basis: Erdöl) weltweit ziemlich stabil, und in dieser Zeit sind auch sehr viele neue Produkte hergestellt worden – die Computer mit allem Zubehör, auch neue Maschinen mit elektronischer Steuerung in allen Bereichen, und zur Produktion all dieser Produkte (Waren) sind auch völlig neue Gebäude entstanden.

Aus der Sichtweise „menschliche Leistung“ könnte auch davon ausgegangen werden, dass in dieser Zeit eine neue Generation entstanden ist und eine andere Generation aus der Arbeit ausgeschieden und bis zum Tode versorgt worden ist. Wohlgemerkt: Dies ist eine bewusste Simplifizierung auf das Wesentliche nur zum Verständnis der These! Jede Erweiterung oder speziellere Betrachtung ist kein Widerspruch zur These, sondern erfordert nur jeweils etwas mehr Aufwand.

Sind z.B. Gebäude vor dieser Zeit errichtet, könnte der zu dieser Zeit übliche Energiepreis ermittelt werden, der Anteil des Gebäudes dann gesondert berechnet werden. Ältere Gebäude werden aber meistens gar nicht mehr eingerechnet, nur deren Erhaltungsaufwand. Die Ausbildung älterer Arbeiter mag lange her sein, aber ganz aktuell hat er Kinder, die JETZT zur Schule gehen, DAFÜR braucht er Lohn, um deren Energieverbrauch zu bezahlen  usw.

Zurück zur These:

Wenn ein konkreter Zeitraum mit konkreten Energiepreisen und hierzu passende Produkte, die in dieser als entstanden sind, definiert worden ist, dann kann auch der „Mensch“ als in dieser Zeit als entstanden definiert werden, also mitsamt Reproduktion und „Altenteil“ (Rentenalter).

Dann gilt folgende Formel:

Der Endpreis einer Ware geteilt durch den Energiepreis ergibt den Energieinhalt

Beispiele:

  • Ein Zentner Kartoffeln kosten 20€, Energiepreis 3 ct./KWh ergibt  666 KWh)
  • Ein Auto kostet 10.000 €, Energiepreis 3 ct./Kwh = 333333 KW/h Energieinhalt
  • Eine PV-Anlage kostet 30.000 €, geteilt durch 3ct./KWh ergibt 1 Million KWh, die wieder mindestens aus dieser Anlage erzeugt werden muss (tatsächlich sind es nur 50.0000 KWh im Norden Deutschlands!)

Etwas Anderes als zugekaufte Energie war nicht zur Produktion inklusive aller Zwischenprodukte nötig, um die Menschen zu erschaffen, damit diese das Endprodukt (Auto, Kartoffeln ff) produzieren und so verkaufen konnten, dass sie gut leben und darüber hinaus Kinder großziehen, ihre alten Eltern versorgen und natürlich Rücklagen bilden konnten, um später neue Maschinen oder Gebäude bauen zu können.

Diese Annahme war nur für den Zweck erstellt worden, diese These verstehen zu können, aber der Zeitraum 1985 bis 2005 war tatsächlich ein realistisch reduzierbarer Zeitraum. In der Realität greift natürlich ein Zeitraum in den anderen hinein – Gebäude werden jetzt gebaut, produziert wird später, Gebäude und Maschinen haben eine bestimmbare Lebensdauer, es gibt alte Menschen und gleichzeitig junge Menschen, die arbeiten können, die Älteren werden nicht jetzt, sondern später versorgt.

Weiterhin gibt es etwas unterschiedliche Energiepreis, ein Produkt, das mehr aus Kohleenergie hergestellt wurde (Z.B. Stahl für Windkrafttürme) hat einen anderen Energiemix, als die aus teurerem Strom hergestellte Photovoltaik mit Aluminiumrahmen. Dieser Energiemix kann aber ziemlich genau geschätzt und der zugrunde liegende Energiepreis ermittelt werden.

All das sind Zusammenhänge, die die oben genannte Grundformel nicht außer Kraft setzen, sondern nur erweitern, und jede Erweiterung ist natürlich mit mehr Denkarbeit verbunden. Das ist aber nichts Ungewöhnliches!

Jede Berechnungsvereinbarung, die zur Grundlage von Vergleichen werden soll, erfordert Kompromisse, mit denen dann aber sehr wohl  gerechnet werden kann. Die Deutsche Industrienorm enthält eine Fülle solcher Normen, auf die sich Alle geeinigt haben, mit jeweils vielen Kompromissen. Die DIN, die sich mit der Ermittlung des Energieaufwandes von Produkten ist im Grunde NUR eine Fülle von Kompromissen.

Auch sie sieht den Energieaufwand als Kumulation, berechnet also den Kumulierten Energieaufwand (KEA) und heißt VDI 4600. Der große Fehler dieser VDI 4600 liegt darin, dass der Mensch als Energieverbraucher vollkommen außer Acht gelassen wird. Dieses Theorem betrachtet ebenfalls den KEA eines Produktes, aber eben konsequent von der völlig gegensätzlichen Position: Es geht vom Menschen, der menschlichen Arbeit, als preisbestimmende Ursache aus und folgert von diesem Preis zurück auf den Energieinhalt.

Auf diesem Wege wird Einiges an bisher „geduldeten“ Auswüchsen ans Tageslicht kommen (zu hohe Aufsichtsratgehälter, unbegründeter Verdienst aus Erben oder andere Besitzansprüche auf Rohstoffe), aber das soll ausdrücklich nicht als Kritik gesehen werden, sondern nur offen gelegt werden dürfen.

Dieses Theorem ist zunächst völlig wertfrei.

 

Zu A. gehören z.B. Erze aller Art. Zu B. gehört Kohle, Öl, Gas ff, aber auch Sonne und deren Folgen wie Wind ff.

Mit virtueller Energie und ohne menschliches Zutun entstandene  Rohstoffe:

SALZ:

Salz als Rohstoff ist durch Wasserenergie (=Sonne) ausgewaschen, durch Verdunstung (=Sonne) und tektonische Bewegung als Rohstoff entstanden.

Holz und Pflanzen aller Art: Durch Sonnenenergie aus Rohstoffen der Kategorie A. entstanden, dann Energieträger und Produkt.

BODEN:

Land und Boden  sind eindeutig Kategorie A.

Privater Bodenbesitz ist eindeutig unsozial – allerdings andererseits auch – wenn Bodenbesitz auch verpflichtet – vertretbar (gegensatz: osmanisches Bodenrecht mit moralischer Einengung)