Vorrede

Dieser Beitrag hat mit “Emergenter Ordnung” NICHTS zu tun – es ist ein anderes Gebiet, auf dem ich mich beschäftigt habe, der Energie und deren Gewinnung.

Trotzdem geht es hier um “Philosophie”, es ist ein Widerspruch zur Philosophie der Wirtschaftswissenschaftler, die immer noch meinen, der “Mensch an sich” sei völlig unabhängig von Energieverbrauch entstanden und einige Irrtümer mehr.

Ein kurze Einleitung:

Von Seiten der Ökonomen wird die These aufgestellt, dass die Kosten eine Ware nichts mit dem Energieaufwand hierfür zu tun haben, da die Herstellung einer Ware auf bereits geschehenem Energieaufwand (vorher bereits “produzierte Arbeiter, Maschinen, Gebäude ff) beruht, die den Preis eines Produktes mitbestimmen.

Diese These ist völlig unbrauchbar, wenn gleichzeitig auf der Basis dieser These ermittelt werden soll, ob eine Ware im Vergleich zu anderen Waren energieeffizienter  ist (oder nicht).

Insbesondere Energie (meistens elektrischer Strom) aus angeblich “umweltschonenden”, weil “erneuerbaren” Energiemaschinen (Solare Energie, Windkraft ff, meistens also elektrischer Strom) ist zwar weit teurer, als nicht erneuerbare Energie (Öl, Gas, Uran ff), aber eine Erklärung wird von den Ökonomen nicht geliefert.

Im Gegenteil: Auf der Basis der Thesen dieser Ökonomen sind alle wilden und optimistischen Aussagen zulässig, bis hin zu geradezu fantastischen Energiesparmöglichkeiten durch EE, obwohl deren Energie offensichtlich weit teurer ist.

Meine These widerspricht diesen Thesen der Ökonomen – ich behaupte und beweise, dass die Endpreise von Waren im Normalfall mit fast 100%iger Gewissheit genau den Energieaufwand zeigen, der für Waren aufgebracht werden musste (die Ausnahmen sind dann auch benannt).

Diese These ist in 3 Teile aufgegliedert:

Teil 1:

These: Alle Waren (Produkte mit Preis) sind aus kostenfreien Rohstoffen gefertigt – den Preis bestimmt die menschliche Arbeit, die aus Rohstoffen die Waren macht.

Bei Rohstoffen ist zu unterscheiden zwischen Energierohstoffen und energieneutralen Rohstoffen. Nur mit Energierohstoffen können Waren entstehen – zu 100%. Da auch der Mensch zur Produktion und Reproduktion auf dem Konsum von Waren entsteht, ist auch diese zu 100% auf den Rohstoff “Energie” reduzibel.

Teil 2.:

Alle bereits existierenden Anteile bei der Herstellung eines Produktes (auch Menschen, Maschinen, Gebäude ff) sind als Energieaufwand im Endpreis einer Ware enthalten.

Teil 3:

3.a.: Unter Beachtung bestimmter Parameter (Konkurrenz auf dem Anbietermarkt, Monopolfreiheit) ist der Endpreis einer Ware tatsächlich zu 100% der “Kumulierte Energieaufwand” (KEA).

Da die Mehrzahl der Waren (auch die EE) in Industriestaaten mit überwiegend importierter Energie hergestellt wurde, und da diese Energie einen bestimmbaren Preis hatte, ist sogar nach einer einfachen Formel der Energieaufwand für eine Ware zu ermitteln.

3.b.: Monopole gibt es, diese erhöhen teilweise tatsächlich den Endpreis, ohne den  KEA widerzuspiegeln, aber:

3.c.: Das Geld (die Geldmenge), die auf Grund von Monopolen verlangt werden durfte, kann nur dazu dienen, wiederum Waren zu kaufen, die jedoch wiederum (gemäß Teil 1+2 meiner These) zu 100% auf Energieverbrauch zurück zu führen ist.

Eine “aufgeblähte” Geldmenge (“virtuelles Geld”) wird durch Inflation entwertet, wenn die verfügbare Energiemenge nicht ausreicht, die Nachfrage aus virtuellem Geld zu bedienen.

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Soweit zum kurzen Überblick, nun ein Einstieg in die derzeitig geltenden Thesen der Ökonomen:

Der Energieinhalt bzw. Energieaufwand eines Produktes ist in einem existierenden Wirtschaftssystem eigentlich völlig egal – solange genug Energie zur Verfügung steht! Erst seit kurzer Zeit ist Energiemangel in Zukunft zu befürchten, und erst seit kurzer Zeit ist die Idee, mittels Maschinen aus Sonnenenergie (auch Wind, Wasser und Biomasse) Strom und „Bio“-Energie herzustellen, konkret realisiert.

Der Begriff Energie hat durch diesen drohenden Mangel eine neue Bedeutung bekommen: Das Wort ”Energie” bezeichnet seitdem ganz eindeutig materielle Energie, fossile (Öl, Kohle ff), künstliche (Atomenergie), oder auch natürliche (Sonne) nicht mehr wie früher eher immaterielle oder virtuelle Energie der Menschen..

Deshalb ist erst seit kurzer Zeit die Berechnung des Energieinhaltes bzw. Energieaufwand eines Produktes wichtig, ganz besonders natürlich der von Maschinen, die selbst Energie erzeugen sollen, also Sonnenenergie, Windkraft, Biomasseverwertungsanlagen, neuerdings auch “Hybridautos”..

Wenn diese zur Herstellung mehr fossile („schmutzige“) Energie erfordern, als sie an „sauberer“ Energie zurückliefern, ist die Erstellung einer solchen Anlage nicht energiesparend, sondern energievernichtend.

Seit Jahrzehnten wird den  Anlagen  für “erneuerbare Energie” von verschiedener ökonomisch geprägter Seiten eine Energiebilanz bescheinigt, die angeblich sehr positiv sein soll (z.B. laut TU-Berlin sollen sich Photovoltaikanlagen in 3 Jahren, Windkraftanlagen binnen 12 Monaten amortisiert haben bei einer Lebensdauer von 20 Jahren), aber eine wirtschaftliche Bilanz (vom Preis her betrachtet) ergibt, dass der produzierte Strom weit teurer ist, als der zur Produktion verwendete Strom,  auch der „Bio“-Diesel ist weit teurer, als der zur Produktion (z.B. landwirtschaftliche Maschinen) nötige Erdöldiesel. Bei Photovoltaik ist Strom sogar 20fach teurer, als Strom gewonnen aus fossilen Energieträgern.

Um zu verstehen, wie die TU-Berlin (wie auch andere Wissenschaftler, die zu ja erstaunlich anderen Resultaten kommen)  zu diesem überraschenden Ergebnis gekommen sind, ist ein kleiner philosophischer Ausflug nötig:

Rein physikalisch gesehen, kann Energie ja nicht verbraucht werden – sie wird lediglich von einem höheren Potential auf niedrigere Potentiale verteilt (Entropie).

Langfristig wird selbst fossile Energie nicht endgültig verbraucht – der heute in CO2 und Wasser aufgespaltene Kohlenstoff wird in der nächsten Warmzeit wieder zu Biomasse und dann zu Kohlenstoff – das dauert nur eben ein paar Millionen Jahre.

Die Wirtschaftswissenschaftler denken etwas anders, aber auch im Prinzip nicht realistisch, sondern philosophisch:

Sie gehen davon aus, dass Energie nicht zwei Mal verbraucht werden kann – eine im Prinzip richtige These, die allerdings zu seltsamen Resultaten führt: die Wirtschaftswissenschaftler gehen folgerichtig davon aus, dass alle Anlagen und Mittel (Gebäude, Maschinen, Bahn, LKWs ff) dann, wenn sie bereits produziert worden sind, als Energieverbrauch einer produzierten Ware nicht mehr angerechnet werden dürfen – sie sind ja bereits vorhanden.

Ebenso folgerichtig kann der Energieverbrauch einer Photovoltaikanlage (und Windkraft ff) darauf reduziert werden, was unbedingt ZUSÄTZLICH nötig war, diese zu produzieren. Alles vorher produzierte wird als “KOSTEN” deklariert.

Zusätzlich wird als vereinbart geregelt, dass “Abfälle” nicht gerechnet werden können, weil es sie ja “sowieso” gibt – bei PV ist dies das energieintensive Silizium, dass tatsächlich  ein Abfallprodukt der Chipindustrie sein könnte (und zu Beginn auch war). “Erneuerbare” Energie wird konsequenterweise auch nicht als Energieverbrauch gerechnet. So kommt das Resultat zustande, dass  Photovoltaik  sich binnen 3 Jahren energetisch amortisiert hat  und Windkraftmaschinen binnen 1 Jahr.

Gegen diese Annahme können viele Einwände erhoben werden, von Bedeutung sind die philosophische und die pragmatische Antwort. Die philosophische Gegenthese fragt, warum denn die Wissenschaftler diese willkürliche Trennlinie ziehen, denn konsequent weitergedacht müsste auch die als Energieverbrauch zugelassene Energie als “sowieso” da (und nur Kostenfaktor) deklariert werden.

Das Erdöl wurde “sowieso” gefördert und per Schiff transportiert, die Kohle sowieso gefördert, das AKW lief auch sowieso. Wenn die PV- und Windkraftindustrie diese nicht abnehmen würde, wäre auch diese Energie “Abfall” und dürfte resp. könnte somit nicht als verbrauchter Energieanteil genannt werden.

Konsequent  weiter gedacht müsste eine solche Denkweise das Resultat haben, dass die Produktion jeder Energiemaschine keine Energie verbraucht hat (was ja auch physikalisch als richtig erkannt wurde, Energie kann ja nicht verbraucht werden).

Zum Verständnis ein Beispiel: Ein Mitfahrer einer Straßenbahn verbraucht keine Energie, weil die Straßenbahn sowieso fährt. Ein Mitfahrer in einem Linienbus jedoch auch nicht, ebenso nicht: ein Mitfahrer in einem PKW, der “sowieso” fährt (z.B. Fahrgemeinschaft). Die Wirtschaftswissenschaftler können zwar “Kosten” ausrechnen, welches Verkehrssystem jedoch energetisch positiver ist, können sie mit ihrer Philosophie nicht beantworten.

Zu ähnlich irrsinnigen Aussagen kommen Befürworter der “Hybridantriebe” für Autos: Der größte Kostentreiber ist hier der Akkumulator – die Kosten hierfür sind irrsinnig hoch, da jeder Akkumulator eine begrenzte Zahl von “Zyklen” (Auf – und Entladungen) hat. Trotzdem wird “ökonomisch” behauptet, dieser Akkumulator sei in der Energiebilanz nicht zu berücksichtigen, da er ja “sowieso” schon produziert sei.

Die Pragmatiker haben einen anderen Ansatz. Für sie ist “Verbrauch” das, was heute verbraucht  wird und innerhalb denkbarer Zeit nicht wiederkommt. Öl, Kohle Gas fff sind verbraucht und erst ein Mal “weg”.

Zusätzlich – und hier liegt der große (realistischere) Ansatz: Sie sehen alle Anlagen (Gebäude, Maschinen ff) als vergänglich an, sie müssen ständig reproduziert werden oder Rücklagen gebildet werden, um sie zu erneuern. Jede Anlage hat zwar ein Fertigstellungsdatum und ab dieser Zeit eine durch Erfahrung festgelegte Lebensdauer (z.B. 7 Jahre bei Maschinen, 20 Jahre als Industriegebäude), jedoch muss bereits zu Beginn eingeplant werden, dass diese danach ersetzt werden muss oder innerhalb dieser Zeit ständige Pflege bedarf.

Der für die Produktion dieser Anlagen benötigte Energieaufwand muss also – auf die Lebensdauer verteilt – dem damit produzierten Produkt zugerechnet werden.

Diese Pragmatiker haben 1997 die DIN 4600 erstellt. Sie sieht den Energieaufwand für jedes Produkt als Kumulation des Energieaufwandes vieler Vorprodukte, berechnet also den Kumulierten Energieaufwand (KEA) aus Energieanteilen, errechnet aus der Lebensdauer der Anlagen und Maschinen, ein sehr aufwändiger, aber zumindest für den Teilbereich, den sie umfasst (reine Produktion bis zum Verkauf ab Fabrik) realistischer, als der oben genannte Ansatz der Wirtschaftswissenschaftler.

Allerdings ist auch diese DIN 4600 sehr eng beschränkt. Nach der Produktion und dem Verkauf jeder Energiemaschine folgen natürlich noch erhebliche Aufwendungen, die zunächst viel “kosten”, analog zum pragmatischen Ansatz aber unbedingt als Energieaufwand hinzugerechnet werden müssen. Weiterhin vernachlässigt diese DIN 4600 die Infrastruktur des Staates (Infrastruktur, wie Straßen ff, Ausbildung der Menschen ff) , ohne die kein Produzent produzieren kann.

Der große Fehler dieser VDI 4600 liegt jedoch darüber hinaus darin, dass der Mensch als an jeder Produktion Mitbeteiligter  und gleichzeitig  ja auch Energieverbraucher vollkommen außer Acht gelassen wird. Ebenso wie die Produktionsmittel hat jedoch auch der Mensch eine begrenzte Lebensdauer, in der er arbeiten kann, und gleichzeitig muss der Mensch Kinder ernähren und erziehen und sich um Ältere kümmern, die nicht mehr arbeiten können.

Hinzu kommt das riesige Sozialsystem, in dem die Kinder ausgebildet werden,
All das repräsentiert der “Arbeiter” mit seiner Fähigkeit, zu arbeiten, und über sein eigenes Wohlergehen (sprich: Energieverbrauch) hinaus sorgt er/sie mit seiner/ihrer Arbeit für die eine Reproduktion und Versorgung der Anderen.

Die DIN 4600 legt einen Berechnungsansatz vor, der sehr realistisch ist, aber konsequent weitergedacht werden muss, um einen wirklich glaubwürdigen KEA zu errechnen – ein Produkt ist erst beim Verbraucher angekommen (und installiert) ein Gebrauchsprodukt, und der Mensch ist ebenso ein wichtiger Bestandteil der Produktion.

Dieses Theorem betrachtet ebenfalls den KEA eines Produktes, aber eben konsequent von der völlig gegensätzlichen Position: Es geht vom Menschen, der menschlichen Arbeit, als preisbestimmende Ursache aus und folgert von diesem Preis zurück auf den Energieinhalt.

Jedes Produkt ist kein autistisches Element, sondern nur und ausschließlich von Menschen für Menschen produziert, “von der Wiege bis zur Bahre” dienen alle Produkte nur und ausschließlich dem Menschen, von der Ernährung über Luxuskonsum bis zu immateriellen Produkten (Kunst, Wissenschaften ff).

In heutigen Zeiten drohender Energieknappheit muss sich jeder Mensch fragen, ob ein hoher Energieverbrauch für viele Produkte bzw. deren Konsum akzeptiert werden darf, aber bei der Produktion von Energiemaschinen ist ebenso wichtig, dass festgestellt wird, ob diese Maschinen INSGESAMT wirklich mehr Energie produzieren resp. zurückliefern, als zur Produktion als KEA nötig war.

Energieaufwand einfach zu “Kosten” zu erklären und damit zu vernachlässigen, ist schon gemäß der DIN 4600 nicht möglich.

Jeder Produzent von energieerzeugenden Maschinen muss zumindest nachweisen, dass seine Preise bzw. die Kosten, die er verlangt, wirklich nicht das Äquivalent für Energieverbrauch sind. Auf diesem Wege wird Einiges an bisher „geduldeten“ Auswüchsen ans Tageslicht kommen (zu hohe Aufsichtsratsgehälter, unbegründeter Verdienst aus Erben oder andere Besitzansprüche auf Rohstoffe), aber das soll ausdrücklich nicht als Kritik gesehen werden, sondern nur offen gelegt werden dürfen.

Dieses Theorem ist zunächst völlig wertfrei.

Anmerkung: Im Anhang ist eine Kritik der Ermittlung des KEA zu finden.